Bedenklich dichtes Lila bis an den Rand, opaker Kern. Archetypischer Duftauftritt mit Minze-Noten, Hollerkoch und Zedernholz, ein Hauch von 72%iger Valrhona, Zigarrenkisterl, Cassistouch. Nicht im Barrique ausgebaut und daher mit gelungener, dichter, sortentypischer Frucht. Trocken, dunkelfruchtig, mit markantem Charakter und Anklang von dunkler Edelschokolade und etwas Paradeismark. Palisander. Präsentes aber angenehmes Tannin. Schöner Schmelz. Vibrierende Struktur und Kirschenkompott mit zartem, feinfruchtigem Abgang. Eigentlich sollte es heißen: „Wo der Bartl den Merlot herholt.“ Mit Freude beobachten wir, dass die Anlagen jedes Jahr erwachsener werden, und die Weine sukzessive noch ernsthafter. Frischer Merlot vom „Ruster Schotter“ – hat was! Vorsicht beim Händedruck!
Begleitung
Lauchpüree mit Ganslgrammeln, Bohnengulasch mit geräuchertem Paprika, herausgebackener Bohnenstrudel, wie ihn die Purbacher machen, Blunznfrittata, Carbonara mit luftgetrocknetem Speck, Flammkuchen der deftigeren Art, Wildschweinkebap mit „Alles und Scharf“, Trüffelbratwurst, Wacholderspeckhäppchen, zu Tapas von dunklen Oliven, Zebuzunge mit Topinamburgratin, Lammstelze mit Kräuterjus. Zu geräuchertem Wild oder Chiliomelette. Zur gebundenen Ganslsuppe mit Grießknöderl. Zu Josefsbrot und Fenchelsalami oder Trüffel-, wenn es sein muss. Zu raffinierten Eintöpfen mit Pep und Pikanz. Um festzustellen, dass es einem nie mehr schlechter gehen soll. Für „barrique-Hasser“, die trotzdem auf Fülle und Feuer nicht verzichten wollen. Kann die Sonne schon früh untergehen lassen, oder Herzen aufflammen. Nicht zu unterschätzen!
Bereitung
Ernte per Hand in Kleinkisten, Mitte September 2022. Eine besonders kleinbeerige Selektion aus Familienhand, den Anlagen in unserer Ruster Riede Großer Turner I und II entnommen.
Rebeln, geschlossene Maischegärung über 12 Tage bis ca. 30 °C, schonendes Abpressen, im Anschluss BSA, Lagerung im großen Eichenfass.
Serviertemperatur
15-17 °C, nimmt gern eine Karaffe der extravaganten Art