Schon sehr intensives Purpur mit violettem Rand, mächtige Schlierenbildung. Weit gefächertes Geruchsspektrum mit schwarzen Cormons-Kirschen plus ein Blättchen Minze, annähernd ätherisch-dunkel fruchtig, Pfeffervarianten, konfierte Brombeeren, wild und doch von einer beruhigenden, ja erbauenden Volumsnahme, Dirndln und Kao Kao, trocken mit großartigen Anlagen, kräftig und groß, trotzdem voller Charme. Die Tannine geben sich harmonisch, sind von feinster Körnung, die am deutlichsten die Reife des Jahrgangs darstellt. Viele Schichten, tolle Substanz, aber doch auch getragen von einer Prägnanz, die ihresgleichen sucht. Lang, ein gerade erwachendes Philharmonikerorchester. Großer kühler Wein von einer heißen Lage – das Paradoxon des Oberen Waldes.
Begleitung
Geräuchertes Hirschtartar, Bison-Roastbeef mit Provolone und Olivenmayo im Sandwich, geschmorter Rehschlögl mit Lorbeerspeck gespickt. Leider hatten die Mammutjäger noch keinen Oberen Wald für ihre Steaks. Zum gut gereiften Rip Eye in der Pfefferkruste, zum echten Biltong – selbst importiert und von Hand heruntergeschnitzt, getrüffeltes Taubenbutterschnitzerl, Hasen-Bratwurst grobkörnig mit Brombeergelee, in der Herzblutverkostung – finaler Teil, als Erbteil, wenn man die unverschämte Subskription storniert hat, oder wenn plötzlich ein Stromausfall passiert.
Bereitung
Handernte in Kleinkisten, viel Kalk unter Lehm vom Oberen Wald oben und Oberen Wald unten, so gut wie keine Notwendigkeit zur Selektion, Ende September 2021 mit Reifeparametern im Wortsinn.
Rebeln, Maischegärung im geschlossenen Stahltank bei einmalig ca. 30 °C über 16 Tage, anschließend 4 weitere Tage Standzeit, schonendes Abpressen und Lagerung in 300-l-Fässern (ca. 10% neu).
Serviertemperatur
15-17 °C, einer aufsehenerregenden Siegertrophäe als Karaffe würdig