Die Rebsorte Petit Verdot gibt es seit 1999 bei uns. Über traditionell sehr gute Verbindungen zur Lehr- und Forschungsanstalt Laimburg in Südtirol kamen wir damals zu dieser fast schon mystischen Sorte. Damals angepflanzt in der lehmreichen Lage Ruster oberes Gemärk. Sehr, sehr spät reif - drei Wochen nach dem Cabernets. Wird mit zunehmendem Alter der Reben und dem Klimawandel noch ziemlich relevant werden.
Reichlich gedecktes Purpur, mit Kirschrand und unübersehbaren Schlieren, tiefe Aromatik nach Koriandersaat und -blatt, die Minze matcht sich mit dem Efeu aus dem Schatten, dann kommt der frisch gespitzte Graphitblei, Wild + Tinte, danach Tinte + Wild, dunkle Schokonote, vielleicht ein Hauch von der Libanon-Zeder, legt mit Luft deutlich zu. Trocken, dunkel und tiefgründig anmutend, saftige Säurestütze ohne große Ecken und Kanten, robust zupackende Tannine, dicht gestaffelt und fein gekörnt, lang und tragend und vom Extrakt getragen. Wer Cabernets versteht, versteht auch deren Cousin.
Begleitung
Dry aged - you name it, Schopfbraten mit Kaffee/Chipotle rub, Gnocchi mit Sriracha-Sauße, Bergkäsefondue mit alles, reduzierte Zwiebelsuppe mit Selchfleischeinlage, Grammelgermknödel, Blunzenburger mit rotem Cole Slaw, Rollgerstlritschert mit apfelgeräuchertem Speck, Bauernbrot mit Wildentenrilettes und Cranberries, Bison Dim Sum und Steinpilzpulver, der gebrannte Lauch mit der gebrannten Kalbsleber, dazu Rosmarinreis. Zur Veranstaltergaudi bei Blindverkostungen, um zu demonstrieren, was ein sinnvoller Langzeitversuch ist.
Bereitung
Ernte Ende Oktober 2022 per Hand in Kleinkisten. Rebeln, offene Maischegärung mit oftmaligem Untertauchen, sanftes Pressen, BSA, Lagerung in mehrmals gebrauchten 300l-Fässern.